Fußnoten
Fußnoten besitzen viele nützliche Eigenschaften und sind geradezu kennzeichnend
für den Charakter des damit ausgestatteten Textes: Sie können ihm gewissermaßen
besondere Tiefe durch eine zweite Ebene verleihen. Bei kürzeren Arbeiten, z.B.
Aufsätzen, können die Fußnoten auch Endnoten sein. Es hat allerdings schon etwas
für sich, ergänzende Informationen zum eigentlichen Text auf derselben Seite
vorfinden zu können.
Für jedes Werk mit wissenschaftlichem Anspruch sollten folgende Regeln gelten:
Belege stets, was Du im Text behauptest!
Hartnäckig hält sich in bestimmten Kreisen der schreibenden Zunft das Vorurteil, Fußnoten
würden ein Buch schlechter lesbar machen, da es dadurch zu "wissenschaftlich" und somit zu
wenig "verständlich" werde. Für diese Kreise ist auch der Diebstahl geistigen Eigentums
lediglich ein Kavaliersdelikt - sofern überhaupt ein Unrechtsbewußtsein dafür existiert, dass
das Abschreiben aus fremden Büchern ohne Quellenangabe etwas moralisch Verwerfliches
ist.
Deshalb sollte alles, was man schreibt, für den interessierten Leser nachprüfbar und für
andere Forscher nachvollziehbar gemacht werden. Dies geschieht durch Nennung
bibliographischer Nachweise in
den Fußnoten. Hier ist Raum für Hinweise auf das Buch, den Zeitschriftenartikel oder die
Archivalie aus einem Bestand eines Archivs, dem man die verwertete Information entnommen
hat.
Einheitlich verwendbare Abkürzungen (z.B. für Zeitungen, Archive etc.) enthält
das Abkürzungsverzeichnis im Anhang der Arbeit.
Erlaubte Ausnahmen von der Regel sind
- Berichte nach eigenen Erinnerungen und Erfahrungen zugelassen, die dann aber
entsprechend kenntlich gemacht werden müssen. Hierzu ist die Ich-Form zu wählen
("Als ich seinerzeit ...").
- eigene Aufzeichnungen, die nicht vorhandene oder fehlerhafte andere Quellen
ersetzen bzw. korrigieren.
Nutze die Fußnoten für ergänzende Erläuterungen! Doch sei sparsam damit!
Alles, was zwar wichtig erscheint, den Gedankenbogen im Fließtext aber empfindlich
unterbrechen würde, gehört in die Fußnoten. Hierzu zählen sehr ins Detail gehende
Erläuterungen.
Von allzu ausschweifenden Erläuterungen in den Fußnoten sollte allerdings Abstand
genommen werden. Möglicherweise sind hierfür gesonderte Textkästen im Sinne eines
Exkurses geeigneter.
Es gilt die Faustregel:
Der Fließtext muss auch ohne Lesen der Erläuterungen in den Fußnoten
in sich verständlich bleiben.
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Platziere ergänzende Zitate in den Fußnoten!
Einige Zitate sind von der Formulierung oder aus ihrem jeweiligen Zusammenhang bisweilen
so interessant, daß man sie den Lesern nicht vorenthalten möchte, obwohl sie im Fließtext
bereits referiert worden sind oder nur ergänzende Funktion im Gesamtzusammenhang haben
können. Für solche Zitate sind die Fußnoten ein möglicher Ort.
Allzu ausführlich sollten aber auch diese Zitate nicht sein. Hier sei abermals auf eine
alternative Unterbringung in Textkästen verwiesen.
Wie soll eine Fußnote aussehen?
Verwendet man ein Textverarbeitungsprogramm wie WORD, kann man diesem getrost das
Aussehen der automatischen Fußnotenverwaltung überlassen.1 Klassischerweise wird
hinter dem Satzzeichen, das einen mit der Fußnote zu verbindenden Teil abschließt,
eine hochgestellte Zahl verwendet.2 Bei entsprechenden Hinweise im Satz
sinngemäß nach dem jeweiligen Teil, der belegt werden soll.
1) Zu deren Funktion ggf. in der WORD-Hilfe nachlesen.
2) Genauere Fußnoten-Konventionen sind auch im DUDEN nachzuschlagen.
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