Die Wurzeln der Technischen Nothilfe (TN) waren militärisch geprägt und lagen in der Garde-Kavallerie-Schützen-Division (GKSD), einem großen Berliner Truppenverband aus den Tagen der Revolution 1918/19. Hinter dem umständlichen Namen verbarg sich ein Zusammenschluss mehrerer Freikorps, die sich in den Dienst der neuen provisorischen Reichsregierung unter Friedrich Ebert gestellt hatten. Der Einsatz der Freikorps für den neuen Staat sagt allerdings nichts über deren tatsächliche Republiktreue aus, denn die meisten Freiwilligenverbände war monarchistisch oder rechtsradikal eingestellt. Mehrheitssozialdemokraten und Militärs waren nur deshalb ein Zweckbündnis eingegangen, um die Errichtung einer sogenannten "Diktatur des Proletariats" nach sowjetischem Vorbild mit allen Mitteln zu verhindern.
Zwar gelang es den gut besoldeten und hervorragend bewaffneten Freikorps in den meisten Fällen, gewaltsame Aufstände der extremen Linken in kurzer Zeit niederzukämpfen, doch gegen ein Mittel der politischen Widersacher schien man zunächst machtlos: die zahllosen politisch motivierten, oft spontanen "wilden" Streiks. Da noch keine weitverzweigten Leitungsnetze existierten, genügte es, in einigen wenigen Versorgungsbetriebe für Gas, Wasser und Elektrizität die Arbeit ruhen zu lassen, um ganze Stadtteile lahmzulegen. In solchen Fällen nützte es nichts, Militär vor den betroffenen Werken zusammenzuziehen und den im Ausstand befindlichen Arbeitern Gewalt anzudrohen. Aufrufe von staatlichen Stellen oder Gewerkschaften, lebenswichtige Betriebe von Streikaktionen auszunehmen, zeigten keinen Erfolg. In dieser Situation wurde der Architekt und Reserveleutnant Otto Lummitzsch im Januar 1919 beim Generalstab der GKSD vorstellig und schlug vor, aus technisch vorgebildeten Heeres- und Marinesoldaten eine sogenannte Technische Abteilung (TA) aufzustellen, die bei Streiks in lebenswichtigen Betrieben Notstandsarbeiten leisten sollten. Hierzu zählten sowohl Tätigkeiten zum Erhalt technischer Anlagen als auch in vielen Fällen der Aufbau einer Notversorgung in einem vom anordnenden Befehlshaber festzulegenden Umfang. Die TA umfaßte rasch mehrere Kompanien. Bald folgten andere große Freikorps außerhalb der Reichshauptstadt dem Vorbild der GKSD und stellten eigene technische Spezialeinheiten zu diesem Zweck auf.
Als aber selbst die bis Juli 1919 auf 1.100 Mann angewachsene Berliner TA nicht mehr ausreichte, um bei mehreren gleichzeitig im Reich stattfindenden Streikaktionen wirksam werden zu können, wurden auf Lummitzschs Anregung hin technische Zeitfreiwilligen-Verbände aufgestellt, die nur im Bedarfsfall einberufen wurden. In Unterscheidung zur militärischen TA kam für diese Verbände alsbald die Sammelbezeichnung "Technische Nothilfe" in Gebrauch. Vor allem in Städten, die sowohl Garnisonsstandort als auch Sitz von Technischen Hochschulen oder anderer höherer Lehranstalten waren, bildeten sich schon früh TN-Ortsgruppen. So gründete im Juli 1919 der Student Robert Meldau mit seinen Kommilitonen an der TH Hannover die erste TN-Ortsgruppe außerhalb Berlins. Die überwiegende Mehrheit der Arbeiterschaft sah in den Nothelfern gemeine Streikbrecher, die durch ihren Einsatz jede noch so berechtigte Forderung aushöhlten und letztlich ihre Existenz bedrohten. Nach dem Ziehvater der Technischen Nothilfe, dem für seine unerbittliche Härte bei der Streikbekämpfung verrufenen Reichswehrminister Gustav Noske, wurden die TN-Angehörigen als "Noske-Garde" oder "Noske-Hunde" beschimpft. Von diesem schlechten Ruf kam die TN auch nicht los, als sie am 30. September 1919 organisatorisch von den Technischen Abteilungen getrennt und zu einer reichsweiten Organisation umgewandelt wurde.
Eine Bedrohung für den Fortbestand der TN zeichnete sich durch die Bestimmungen des Versailler Vertrags ab, die eine stufenweise Verkleinerung der Reichswehr auf schließlich 100.000 Mann forderten. Da die Reichsregierung aber auf keinen Fall auf ihr wirksamstes Mittel gegen Streiks verzichten wollte, wurde die Zuständigkeit für die TN am 28. November 1919 dem Reichsministerium des Innern übertragen. Um der nun offiziell zivilen TN weiter vorstehen zu können, reichte Otto Lummitzsch zum 1. Januar 1920 seinen Abschied bei der Reichswehr ein. Gleichwohl blieben die Verbindungen zu Militär und Polizei auch weiterhin eng.
Vollends ins Zwielicht geriet die TN, als sie während des Kapp-Lüttwitz-Putsches Mitte März 1920 die rechtsradikalen Umstürzler dadurch unterstützte, daß Nothelfer während des von Regierung und Gewerkschaften ausgerufenen Generalstreiks an zahlreichen Orten eingesetzt wurden. Doch wieder erwies sich die Organisation als wahre Überlebenskünstlerin: Während nach dem Zusammenbruch des Putsches fast alle abtrünnigen Truppenteile umgehend aufgelöst wurden, ging die TN sogar noch gestärkt aus den Ereignissen hervor. Lummitzsch und sein Stellvertreter Erich Hampe verstanden es in der Folgezeit immer wieder, jeder der rasch aufeinanderfolgenden Reichsregierungen den Erhalt und sogar den weiteren Ausbau der TN ans Herz zu legen.
In den frühen 20er Jahren weitete die rasch wachsende Organisation ihre Einsatztätigkeit immer stärker aus. Nun standen den Nothelfern nicht nur die Arbeiter in den Versorgungs- und Verkehrsbetrieben der Großstädte feindlich gegenüber, sondern auch die Landarbeiter Mittel- und Ostdeutschlands, gegen deren zumeist spontanen Erntestreiks TN-Trupps unter dem Schutz von Polizei oder Reichswehr aufgeboten wurden. Aber auch für anspruchsvolle Sonderaufgaben verfügte die TN bald über entsprechend qualifiziertes Personal. Während des großen Eisenbahnbeamtenstreiks Anfang Februar 1922 gelang es einem Großaufgebot von Nothelfern, binnen weniger Tage einen flächendeckenden Notbetrieb in den vom Ausstand betroffenen nördlichen Reichsteilen aufzubauen. Als ein Streik in der Reichsdruckerei Berlin im November 1923 den Druck der Rentenmark und damit die Währungsreform akut gefährdete, rückte die TN mit überall im Reich mobilisierten Fachkräften in den Betrieb ein und leistete dem bedrängten Reichsfinanzminister Amtshilfe. 1924/25 erreichte die TN ihren höchsten Mitgliederstand mit 441.772 Nothelferinnen und Nothelfern. Angehörige technischer und handwerklicher Berufe aus dem bürgerlichen Mittelstand bildeten das Gros der Einsatzkräfte, wobei auch Studenten und Schüler eine nicht zu unterschätzende Rolle spielten. Demgegenüber blieben Arbeiter vor allem wegen der Distanz der meisten Gewerkschaften zur TN in der Organisation dauerhaft unterrepräsentiert.
Ab 1924 setzte eine allgemeine konjunkturelle Besserung ein. Die Tarifparteien in den lebenswichtigen Betrieben gingen zu einem pragmatischeren Vorgehen bei Lohnverhandlungen über, welche nun in überwiegender Zahl kampflos geführt wurden. Hier zeigte sich auch der wieder erstarkende Einfluß der Freien Gewerkschaften, die inzwischen für Arbeitskämpfe in lebenswichtigen Betrieben ein strenges Reglement eingeführt hatten. Arbeitsniederlegungen mit politisch-revolutionärem Charakter blieben bis zum Ende des Jahrzehnts die Ausnahme. Zudem wirkte in einigen Branchen die zunehmende Angst vor Arbeitslosigkeit streikverhindernd. All dies führte zu einem drastischen Rückgang der TN-Einsätze anlässlich von Arbeitskämpfen. Dementsprechend forderten 1925 nicht nur die drei maßgeblichen Richtungsgewerkschaften in seltener Einmütigkeit den vollständigen Abbau der TN, sondern auch solche Politiker, die der Organisation bisher durchaus gewogen waren.
1928 kündigte der sozialdemokratische Reichsinnenminister Carl Severing auf dem Hamburger Gewerkschaftskongress die baldige Auflösung der TN an. Zwar scheiterte er letztlich mit diesem Ansinnen am Widerstand der bürgerlich-konservativen Parteien in der Großen Koalition, so dass die TN im Kern bestehen blieb, aber dennoch zwangen drastische Etatkürzungen die TN-Leitung zu Entlassungen von Verwaltungspersonal und zur Auflösung zahlreicher Ortsgruppen. Anfang der 30er Jahre zählte die TN noch ca. 100.000 Mitglieder.
In dieser für die TN kritischen Situation fand eine Verlagerung auf zwei weitere Betätigungsfelder statt, um den Bestand der Organisation dauerhaft zu sichern: Den technischen Katastrophenschutz und den zivilen Luftschutz. So etablierte sich die TN neben der Feuerwehr und den Sanitätsorganisationen vielerorts als dritte Kraft in der öffentlichen Katastrophenabwehr. Einsätze bei Überschwemmungen, Waldbränden, Eisenbahnunglücken und anderen Schadenslagen nahmen nun den größten Teil der von Nothelfern geleisteten Arbeiten ein. Mit dem Engagement für den zivilen Luftschutz setzte sich die TN sogar an die Spitze der Entwicklung einer Ende der 20er Jahre völlig neuen Art von Gefahrenabwehr. Zu Beginn der 30er Jahre wirkte die TN schließlich sogar im Freiwilligen Arbeitsdienst (FAD) mit.